Gibt es einen gerechten Krieg? Vorstellungen der Antike
Live-Übertragung der Montagsakademie am Retzhof
Die Montagsakademie bietet allgemein verständliche Vorträge aus der Welt der Wissenschaft. Wir vom Retzhof sind Kooperationspartner und übertragen die Vorträge live am Retzhof mit der Möglichkeit an der anschließenden Diskussion teilzunehmen. (montagsakademie.uni-graz.at)
Leitthema: Das Mittelmeer und seine Verflechtungen mit der Welt
Das Mittelmeer – ein Ort der Sehnsucht für erholungsbedürftige und kulturell interessierte Menschen aus der ganzen Welt. Zugleich ist es ein Ort, an dem sich die großen Herausforderungen unserer Gegenwart manifestieren. Seine besondere Lage macht dieses Binnenmeer seit Jahrtausenden zu einem global herausragenden Knotenpunkt: Auf engstem Raum treffen hier drei Kontinente, drei Weltreligionen, unzählige Lebensformen, Sprachen und politische Systeme aufeinander, einhergehend mit enormer Leistungsfähigkeit, aber auch vielen Konflikten. Das diesjährige Programm der Montagsakademie lädt Sie ein, diese faszinierende Region aus Sicht verschiedener Forschungsgebiete neu zu entdecken.
Zum Vortrag: Das Konzept des gerechten Krieges kann bis in den Alten Orient zurückverfolgt werden. Bereits die Assyrer legitimierten ihre Angriffskriege damit, dass der Gott Aššur ihnen die Herrschaft über die Welt zugesprochen habe. In Ägypten und Persien sah man sich hingegen in der Rolle der Verteidiger von Ordnung und Wahrheit, um das gnadenlose Vorgehen gegen Feinde zu entschuldigen. Auch im antiken Griechenland gab es Diskussionen zu diesem Thema, so z.B. in den philosophischen Abhandlungen des Platon oder des Aristoteles. Die Römer wiederum verstanden einen Krieg nur dann als gerecht (bellum iustum), wenn bestimmte, rechtlich fixierte Parameter gegeben waren. Was waren Kriterien für einen als gerecht angesehenen Krieg? Wie hat sich das Bild im Laufe der Antike geändert? Diese und andere Fragen sollen im Vortrag beantwortet werden.
Zur Person: Margit Linder hat Klassische Archäologie und Kunstgeschichte in Graz studiert, anschließend im Fach Alte Geschichte und Altertumskunde promoviert und sich schließlich in selbigem Fach habilitiert. Sie lehrt am Institut für Antike in Graz und betreut als CuKo-Vorsitzende das Studienfach Alte Geschichte und Altertumskunde. Ihre Forschungen erstrecken sich u.a. auf folgende Phänomene: Historiographie, Arbeitswelten, Mobilität, Gewalt/Krieg/Gerechtigkeit in antiken Gesellschaften. Sie ist auch im Rahmen des Forschungsschwerpunktes „Transmediterrane Verflechtungen. Bewegungen und Beziehungen im Mittelmeerraum und darüber hinaus“ tätig.
Eintritt frei!
Anmeldung unter office@retzhof.at oder unten über den Button "Buchen am Retzhof".
Bild: Uni Graz Montagsakademie
Bildungshaus Retzhof