Die Götterwelt des mediterranen Raums – von den vielen Göttern zu dem einen Gott
Demokratie & Politische Bildung
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Die Götterwelt des mediterranen Raums – von den vielen Göttern zu dem einen Gott

Live-Übertragung der Montagsakademie am Retzhof

BEGINN
Montag, 7. April 2025 // 19:00 Uhr
ENDE
Montag, 7. April 2025 // 21:00 Uhr
ORT
Dorfstraße 17, 8435 Wagna
BESCHREIBUNG

Die Montagsakademie bietet allgemein verständliche Vorträge aus der Welt der Wissenschaft. Wir vom Retzhof sind Kooperationspartner und übertragen die Vorträge live am Retzhof mit der Möglichkeit an der anschließenden Diskussion teilzunehmen. (montagsakademie.uni-graz.at)


Leitthema: Das Mittelmeer und seine Verflechtungen mit der Welt

Das Mittelmeer – ein Ort der Sehnsucht für erholungsbedürftige und kulturell interessierte Menschen aus der ganzen Welt. Zugleich ist es ein Ort, an dem sich die großen Herausforderungen unserer Gegenwart manifestieren. Seine besondere Lage macht dieses Binnenmeer seit Jahrtausenden zu einem global herausragenden Knotenpunkt: Auf engstem Raum treffen hier drei Kontinente, drei Weltreligionen, unzählige Lebensformen, Sprachen und politische Systeme aufeinander, einhergehend mit enormer Leistungsfähigkeit, aber auch vielen Konflikten. Das diesjährige Programm der Montagsakademie lädt Sie ein, diese faszinierende Region aus Sicht verschiedener Forschungsgebiete neu zu entdecken.


Zum Vortrag: Der Vortrag beleuchtet die Entwicklung von Kulten und Religion in der griechisch-römischen Antike des Mittelmeerraumes. Diese war anfangs geprägt durch den Kult einer fast unüberschaubaren Menge an Spezialgottheiten mit oft nur lokalem oder regionalem Verbreitungsgebiet sowie meist sehr engem funktionalem Wirkungsbereich. Bereits der Dichter Hesiod in seiner „Schöpfungsgeschichte“ (7. Jh. v. Chr.) erklärt deren Verbindung untereinander in einem Dreigenerationensystem. Die griechischen Gottheiten überlagerten ab dem 2. Jh. v. Chr. mit ihrer gedacht anthropomorphen Erscheinung die ursprünglich als unsichtbare Kräfte vorgestellten römischen Gottheiten, sodass es zu einer Angleichung in Erscheinung und Funktion kam. Ab dem 1. Jh. n. Chr., im politisch nunmehr geschlossenen Kulturraum des Imperium Romanum rund um das Mittelmeer trat eine starke Tendenz zur Verschmelzung verschiedener Gottheiten (Synkretismus) und einer Allzuständigkeit dieser neuen Gottesvorstellung (Henotheismus) hervor. Gleichzeitig traten neue Religionen mit starken Jenseitsvorstellungen, vor allem der Mithraskult und das Christentum ihren Siegeszug an. Ihre Ausbreitung wurde auch durch Seuchen, Naturkatastrophen und Kriege begünstigt, bis im späten 4. Jh. das Christentum zur alleinigen Staatsreligion erklärt wurde.


Zur Person: Peter Scherrer, geb. 1958 in Linz, studierte Klassische Archäologie und Alte Geschichte in Wien, war lange am Österreichischen Archäologischen Institut tätig (Ausgrabungen in Ephesos und St. Pölten), habilitierte sich 2005 in Salzburg und ist seit 2008 Professor für Archäologie in Graz (Ausgrabungen in Pheneos und Leonidio in Griechenland und Side in der Türkei). Sein besonderes Interesse gilt einerseits der antiken und mittelalterlichen Stadtentwicklung und andererseits der Religionsgeschichte im Mittelmeer- und Ostalpenraum. Scherrer begründete in Graz 2009 das Universitätsmuseum und erfüllte von 2011-2019 die Funktion des Vizerektors für Forschung, wobei er u.a. die Bildung großer fächer- und fakultätsübergreifender Forschungsverbünde förderte und die Reform der Doktoratsstudien vorantrieb.


Eintritt frei!

Anmeldung unter office@retzhof.at oder unten über den Button "Buchen am Retzhof".


Bild: Uni Graz Montagsakademie

ALLGEMEINE INFORMATIONEN
Seminarleitung:

Bildungshaus Retzhof

Email: office@retzhof.at
Tel.: +43 (0) 3452/827 88-0
Website: +43 (0) 3452/827 88-0